Das Grobkonzept für die Aufteilung des Innenraums ergibt sich zwangsläufig. Durch den Kajütaufbau in der Mitte entsteht hier die größte Stehhöhe (übrigens 2m). Zweckmäßiger Weise platziert man Salon, Pantry und Nasszelle also in den Mittelteil, die Kojen als Schlupfkojen in den Bügen. Durch die proatypische geringe Breite des Hauptrumpfes müssen die Bereiche hintereinander angeordnet werden. Damit die Nasszelle nicht Pantry und Salon trennt, bleibt nur die Frage, ob der Salon auf der einen oder der anderen Seite angeordnet werden soll (die Begriffe vorn und hinten gibt es bei dem Boot ja nicht).
Im Gegensatz zu den originären Vorbildern der Südseeinsulaner hat MAREINOA eine Ausbuchtung nach Lee, den sogenannten Leepod, der zwei Funktionen erfüllt. Zum einen erhöht er bei Krängung das aufrichtende Moment und sorgt so für mehr Kentersicherheit, zum anderen vergrößert er den Innenraum. Die dadurch entstehende Kante bietet sich im Salon als Sitzfläche an. Dort wird dann anderseits keine Stehhöhe mehr benötigt und so kann hier der Fußboden angehoben werden und zusätzlicher Stauraum entstehen. Bei MAREINOA werden hier die Batterie und das Kühlfach untergebracht. Die Lage dicht nebeneinander hat den Vorteil, dass der Spannungsverlust bei der Stromversorgung minimiert werden kann.
MAREINOA ist trotz seiner Abmessungen von 12m Länge und fast 7m Breite trailerbar, eine für ein Boot dieser Größe nicht unbedingt selbstverständliche Eigenschaft. Für die Proa gilt, wie für Mehrrumpfboote generell, dass auf geringes Gewicht geachtet werden muss. Um die Trailerbarkeit zu erreichen (allein der Trailer wiegt 860kg) gilt das für MAREINOA insbesondere. Große Innenräume, die theoretisch zur Verfügung stünden, sind daher konsequent verschlossen. Dadurch hat das Boot andererseits enorm viel Auftrieb.
Abschließend der Hinweis, dass natürlich auch die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden müssen und daher entsprechende Navigationsleuchten erforderlich sind. Da das Boot vorwärts- und rückwärts segelt, müssen die Positionslichter für beide Richtungen eingebaut und eine Umschaltmöglichkeit vorgesehen werden. Für ein Segelboot eine eher ungewöhnliche Funktion. Aber da das Boot sowieso so ungewöhnlich ist, nur eine von vielen.
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