Trotz meiner Begeisterung für das Konzept der Proa in seiner Reinform (asymmetrischer Rumpf, Krebsscherensegel) ist einfach offensichtlich, dass es nicht für eine moderne Fahrtenyacht geeignet ist.
Von daher waren einige Modifikationen notwendig, um die Vorteile einer Proa und die Anforderungen an eine moderne Fahrtenyacht in einem Boot zu vereinigen.
Die notwendigen Modifikationen betreffen im Wesentlichen
- das Rigg
- die Rumpfform
- den Einbau eines Schwertes
- den Leepod und
- natürlich die Materialien
Eine Prämisse für die Konstruktion waren vier vollwertige Kojen. Das ergibt bei einer Proa zwangsläufig eine Länge von 12m. Da auch Wolfgang Hausner als Faustregel 12m als Minimum für ein hochseetaugliches Mehrrumpfboot nennt, war die Länge damit gegeben.
Ursprünglich wollte ich auch dieses Boot komplett selbst bauen. Aber Othmar Karschulin hat mich dann überzeugt, dass es viel zu lange dauern würde. Ich stehe voll im Berufsleben und habe nicht die notwendige Freizeit, um so ein Projekt in zufriedenstellender Zeit zu Ende führen zu können. Also habe ich mich entschieden, das Kasko in Auftrag zu geben und nur den Innenausbau selbst zu machen.
Auch wenn die Konzeption von MAREINOA vollkommen exotisch ist – weltweit gibt es nur eine Handvoll vergleichbarer Boote – so muss man an dieser Stelle doch auf die von Russ Brown gezeichneten Vorgänger Jzerro und Pacific Bee hinweisen, die die Konstruktion von MAREINOA maßgeblich beeinflusst haben. Diese verfügten bereits über einen Leepod und haben sich über viele tausend Seemeilen bewährt.
Absolut neu und nach dem Wissen der Erbauer einmalig ist der in Längsrichtung stehende A-Mast. Warum diese Wahl? Leider muss man eine Proa auch für den „Wind von der falschen Seite“ – Fall auslegen. Um einen gescheiten Winkel zwischen dem Mast und den Stagen zu erreichen, ist eine Anordnung des Mastfußes sehr weit in Luv notwendig. Damit dabei nicht der Mast mitten im Cockpit steht, haben wir die Form des A-Mastes gewählt, bei der sich die Mastfüße auf den Beams abstützen.